Die Fichte
Die Fichte ist eine Pflanzengattung, die nur auf der Nordhalbkugel verbreitet ist. In Mitteleuropa ist die Gemeine Fichte (Picea Abies) - auch Gewöhnliche Fichte, Rotfichte oder Rottanne genannt – die einzige heimische und natürlich vorkommende Art. Sie kann bis zu 600 Jahren alt und 60m hoch werden. Ihre Nadeln erneuern sich alle sechs Jahre und sie wachsen bis in Höhen von 2000 Metern.
Die Fichte wächst im Vergleich zu anderen Baumarten sehr schnell. Somit kann Holz auch in jüngeren Beständen geerntet werden. Das hat ihr den Namen „Brotbaum“ der Forstwirtschaft eingebracht.
Heute ist sie in Deutschland mit über 28 % Flächenanteil am Wald die häufigste Baumart.
Heilkundliche Geschichte und medizinisch Bedeutung:
Die Fichte wurde einst als Schutzbaum von unseren Vorfahren verehrt. Sie galt als Lebens- und Mutterbaum und sollte den Menschen Krankheiten abnehmen. Die Fichte oder Tanne war und ist seit Jahrtausenden das Symbol für das Leben im Germanischen genauso wie im Christentum.
In der traditionellen Heilkunde wird die Pflanze für unterschiedliche Heilzwecke verwendet. Fichtenmittel wirken wirkten antiseptisch, durchblutungsfördernd, entzündungshemmend, harn- und schweißtreibend sowie hustenstillend, schleimlösend und auch krampfmildernd. Entsprechend vielseitig ist ihr Einsatzgebiet: Sie helfen bei Bronchitis, Husten, Hals- und Lungenkrankheiten. Darüber hinaus ist sie Bestandteil von Rezepten bei Angina, Ganglion (Überbein), Gicht, Rheuma, Athrose, Gliederschmerzen und Magenkrämpfen.
Die auswurffördernde Wirkung der Gemeinen Fichte ist wissenschaftlich belegt. Somit findet Fichtenöl auch in der modernen Medizin sein Einsatzgebiet als Bestandteil von Bronchialbalsam und Inhalationsmitteln. Als Beigabe in Badezusätzen fördert es die Durchblutung und unterstützt die Behandlung von rheumatischen Erkrankungen und Erschöpfungszuständen.
Die Gemeine Fichte besitzt Antioxidationsmittel-Fähigkeiten sowie potenzielle Antitumoreigenschaften und wurde auch gegen die Vitamin-C- Mangelkrankheit Skorbut eingesetzt.
Inhaltsstoffe:
Ätherische Öle, Harz, Vitamin C (in jungen Trieben), Ameisensäure, Invertzucker (Gemisch aus gleichen Teilen Traubenzucker [Glucose] und Fruchtzucker [Fruktose], Saccharose, Picein (phenolische Verbindung), Glykoside (hochwirksame Stoffe, bei denen bestimmte Zuckerverbindungen gemeinsam sind), Gerbstoffe usw.
Medizinisch wirksame Pflanzenteile sind Knospen, Nadeln, junge Triebe, Splintholz, Rinde und Harz. Hauptbestandteil des Harzes ist Terpentin. Es enthält ca. 20 % ätherisches Öl und 70 % reines Harz.